Arbeitsintentionen

 

Kunst, so definiert ein altes Lexikon, ist jedes sichere Können oder im engeren Sinne, die Fähigkeit Schönes darzustellen. Entweder im Raume ruhend (Skulptur/Bild) oder sich in der Zeit entwickelnd (Musikstück/Tanz). - Das klingt nach viel Arbeit und Können, ist aber sicher nicht alles.
Kunst ist, was schön ist. Anders gelesen bedeutet Kunst so eher Empfinden; subjektive Assoziationen, Freude, Ablehnung, Chaos und Aktivitäten, die im Extremfall nur schwierig nachvollziehbar sind.
Neben diszipliniertem Organisieren und Strukturieren von Arbeits- und Freizeit, erleben wir solche Dinge häufig nur am Rande. Vermeintliche und reale Verpflichtungen und Sachzwänge sind die wichtigeren Voraussetzungen für das Funktionieren unseres Zusammenlebens geworden.
Der Abstand dieser beiden Ansätze, hier Kunst mit ihren Entsprechungen und dem Bedürfnis, Zeit nehmen – Zeit lassen, dort komplexer, termingesteuerter Arbeits- oder Freizeitalltag, erklärt größer werdende Distanz zu künstlerischen Aktivitäten. Wir sind mit wenig Zeit für solche Beschäftigungen ausgestattet.
Die Mitglieder der Gruppe Arthalog, die im Laufe mehrerer Jahre Verwandtschaft in Leben und Arbeiten entdeckt haben, möchten den Zugang zu den assoziativen und gefühlsbetonten Bereichen der Kunst durch handwerkliche Disziplin und Qualität erleichtern.
Viele Arbeitsansätze stammen aus der Vergangenheit. Ob man aus den verschiedensten Epochen der Kunstgeschichte oder von alten handwerklichen Traditionen und Techniken inspiriert wird, immer aktualisiert sich eigentlich Vergangenes.
Die aktivsten Geister unter Designern und Künstlern können und wollen nicht verleugnen, dass bei jedem kreativen Prozess Formen, Verfahren oder Denkmodelle verwendet, verarbeitet und weiterentwickelt werden, mit denen irgendwann schon einmal eine Begegnung stattgefunden hat. Unsere künstlerische Arbeit und Kreativität soll sich aus uns selbst und unserer Natur genauso wie aus unserer Kunst- und Stilgeschichte begründen.
Dies streben wir an, ohne aus diesem Streben einen Anspruch auf Perfektion abzuleiten.
Man wird von uns noch keine provokativen Installationen, Events oder Happenings erleben, ohne das wir diese Kunstformen ablehnen oder gar abwerten wollen. Kunstfertige Provokationen bedürfen jedoch Inhalten der nachhaltigen Art als Hintergrund. So sollen unsere unabhängig voneinander oder in gemeinsamer Tätigkeit entstandenen Arbeiten aus Glas, Keramik, Holz, Bronze, Edelmetallen und auf Bildmedien, im oben beschriebenen Sinn, Inhalt und Einheit demonstrieren.